28. März 2016

Es gibt für alles ein erstes Mal...

Wir schreiben den 24.03.2016. CHAOS ist wohl das Wort, welches diesen Tag am besten beschreibt. Heute war einer der stressigsten Tage seit ich in London bin - ach was sagt ich da - DER stressigste.
Ich habe wütend auf mein Handy eingetippt, dachte kurzzeitig, dass ich mich übergeben müsste, saß fast heulend im Bus und habe gegen meinen Koffer getreten. 
Und jetzt? Nun ja, jetzt sitze ich im "Hilton Hotelund genieße ein kühles Bier und eine chicken fajita mit Pommes, welche ich nach kurzem Überlegen einfach mit meinen Händen gegessen habe - darf man das? :D (As if I would care.) 
Und was sich zwischen meiner Verzweiflung am Morgen und meinem äußerst deliziösen Abendessen abgespielt hat, erzähle ich euch jetzt:

7 Uhr in London. Ich rollte mich aus meinem Bettchen, da ich mich vor einigen Wochen dazu entschieden hatte, über Ostern nach Hause zu fahren. Nachdem ich mir also ein wenig Schminke ins Gesicht geschmiert hatte, ging es hinunter in die Küche für ein kurzes Frühstück - und ich blieb nicht lange alleine! Tash gesellte sich zu mir und zwei quatschten noch ein wenig- selbstverständlich nicht ohne zu erwähnen, dass wir uns sehr vermissen würden und noch gar nicht an den Sommer denken wollten. ('Kitty Kat I am so sad that you are leaving for a week. Imagine how bad it is going to be when you will leave us forever!'). Und ich muss an dieser Stelle wirklich einmal erwähnen, wie sehr Jamie und Natasha mir ans Herz gewachsen sind und dass es sich so anfühlt, als wären sie meine kleinen Geschwister :) 
Zurück zum Eigentlichen: Nach unserem Frühstück wollte ich noch kurz in Jamies Zimmer um auch ihm Tschüss zu sagen, aber nö. Da stand der Kleine in seinem angry bird pyjama mit Rucksack, Xbox in dem einen, Kuscheltier in dem anderen Arm -'Kitty Kat I am coming with you!'. Auch Tasha versuchte sich in mein kleines Köfferchen zu quetschen, aber natürlich ohne Erfolg :D Nachdem wir uns verabschiedet hatten und die Kleinen mir auf die Straße gefolgt waren, saß ich pünktlich in meinem Bus Richtung Victoria - das dachte ich zumindest! 
Leider musste ich nach einigen Minuten feststellen, dass der Verkehr so schlecht war, dass ich meinen Bus nicht püntklich kriegen würde. Also raus aus dem Bus, rein in die nächste Tube Station! Aber auch hier war ich mir schon relativ sicher, dass ich mir einen neuen Bus buchen müsste. Demnach war meine Laune eher so semi-gut :D Aber hey, immerhin hatte ich ein Zeitpuffer von 1h 40min am Flughafen eingeplant, wobei ich weder einchecken noch Gepäck abgeben müsste - also sollte doch alles glatt laufen, oder?! 
Ich hatte also den Bus für 10:20 gebucht, welcher jedoch auf Grund des s**** Verkehrs nicht kam und ich somit erst um 10:40 losfahren konnte. Der Busfahrer versicherte mir allerdings, dass ich meinen Flug mit Sicherheit kriegen würde. 
12:50 erreichten wir Stansted Airport. Mein Flug ging um 13 Uhr - do I have to say any more? Für alle die auf dem Schlauch stehen: FLUG VERPASST! 
Ich stellte mich also an, um meine Flug umzubuchen. Natürlich war ich ein wenig gereizt (mein Koffer musste ein wenig darunter leiden), aber ich war mir sicher, dass ich heute noch nach Hause kommen würde. Pustekuchen! Nächster Flug mit ryanair nach Deutschland ging am Sonntag, natürlich hätte ich auch Samstag nach Eindhoven fliegen können, aber nein danke. Bin dann nach langem hin und her und einigen Gesprächen, sowohl mit meinen Eltern, als auch dem Flughafenpersomal und anderen Unglücklichen, die ihren Flug verpasst hatten, zu einer anderen Airline gegangen und habe einen neuen Flug gebucht. Über den Preis reden wir jetzt mal nicht, aber danke fürs Bezahlen Papa <3
Da dieser besagte Flug aber erst um 7:20 am nächsten Morgen abflog, ergab sich ein neues Problem. Wo sollte ich schlafen? Also wieder ab zur Information! Das Hilton war überraschender Weise mit £70 Pfund pro Nacht das günstigste Hotel und so begab ich mich auf die Suche nach einem Bus. Das Zimmer konnte ich erst vor Ort buchen also musste ich mich auf gut Glück einfach mal auf den Weg machen. 
Dieses Mal hatte ich aber Glück und bekam tatsächlich ein Zimmer! Nachdem ich mich ein wenig aufgefrischt hatte, ging es wieder runter in die Lobby, um einen Adapter für läppische £8 zu kaufen! Und dann ging es auch schon ins Restaurant :) Jetzt bleibt mir nur noch zu hoffen, dass ich morgen zur vorgesehenen Zeit im Flieger Richtung Köln sitze... 
Ach und um noch mal kurz die Überschrift aufzugreifen - es gab heute so viele erste Male und auch wenn diese erstmal total banal wirken, ist es doch ganz cool, diese mal zu reflektieren:

1. Mal am Flughafen in Stansted 
1. Mal meinen Flug verpasst und alleine einen neuen gebucht
1. Mal alleine in einem Hotel gewesen 
1. Mal alleine mit einem Bier und Essen im Restaurant sitzen 

Und ganz ehrlich, natürlich ist das mega scheiße (ich bitte um Verzeihung), dass das alles so gelaufen ist, aber ich glaube, dass solche Tage sehr wichtig sind. Sie machen einen sicherer, selbstständiger und zwingen einen außerdem dazu, mit unglaublich vielen Menschen zu reden (Es seie denn man entspricht dem Stereotyp Mann und muss alles allein schaffen, weil Nachfragen ja total 'unnötig' ist :D). Ich konnte so zum Beispiel zwei sehr süßen, älteren Damen helfen, einen Flug nach Hause zu finden und habe mit einer anderen über die Schwierigkeit ein passendes Studium zu finden, gesprochen (deutsche Sprache, schwere Sprache). 
Naja, ich versuche jetzt auch mal so langsam zu schlafen, den morgen muss ich früh raus! 

4 Uhr morgens. Ich schaffe es tatsächlich ohne Probleme bis ins Flugzeug, wo mich dann auch eine Überraschung erwartete. Ratet mal wer neben mir saß - die zwei Damen, welchen ich am Tag zuvor mit ihrem Flug geholfen hatte! Sie kamen doch nicht mehr in den Flieger am Tag zuvor und schliefen deshalb am Flughafen, um nach Köln und von da aus irgendwie nach München zu kommen. Also die zwei hat es scheinbar noch schlimmer getroffen, als mich! 

Mittlerweile ist es Sonntag und wir sind auf dem Weg zur Familie - Frohe Ostern euch allen, ich hoffe ihr genießt den Tag mit euren Liebsten :)

22. März 2016

Ideen für einen Kurztrip nach London - Part 3

Tag zusammen!


Dies ist voraussichtlich erstmal der letzte Post zu diesem Thema - wer Teil 1 und Teil 2 noch nicht gelesen hat, kann dies jetzt gerne nachholen :)
Wir haben also geklärt, was man vor seiner Reise planen und einpacken sollte und des weiteren einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten abgeklappert - aber was nun?
Auch heute habe ich wieder einige Vorschläge, welche Gebäude und Orte ihr hier in London besichtigen könnt - diese sind jedoch auch als Alternativprogramm gedacht, wenn das Wetter mal so gar nicht mitspielt.

Beschäftigungen bei schlechtem Wetter:


Natürlich kann man immer eine Hop-On Hop-Off Sightseeing Bustour einschieben, welche glaube ich so zwischen 15-25 Pfund kosten. Aber meiner Meinung nach gibt es noch viel coolere Sachen zu tun, da ich eh nicht so der große Fan von Touri-Kram bin.

Das wahrscheinlich Offensichtlichste: shoppen. Natürlich findet man alles was das Herz begehrt im Central (vorrangig Regent- und Oxford Street), doch muss man hier von Geschäft zu Geschäft laufen, welches bei strömenden Regen vielleicht eher weniger optimal ist. Als Alternative bieten sich hier einige Shopping Center, wie Harrods und Selfridges (wobei ich die schon fast mehr zu Sightseeing zählen würde, da sich Normalsterbliche hier nicht sonderlich viel leisten können) oder aber Westfield. Zwar gibt es auch in diesem Läden wie Chanel und Gucci, aber der größte Teil besteht aus Geschäften wie H&M, Topshop, River Island, et cetera. Kleiner Tipp: Mit einem Studentenausweis gibt es in manchen Läden bis zu 20% Rabatt, also mitbringen lohnt sich!

Eine Beschäftigung, welche nicht nur eurem Allgemeinwissen, sondern auch eurem Geldbeutel gut tut, ist der Besuch in einem der vielen kostenlosen Museen. Ich selbst war bis jetzt im Natural History-, Science- und British Museum und in der National (Art) Gallery, wobei ich vor allem Zweiteres und Dritteres empfehlen kann. Sie sind alle sehr zentral gelegen und daher gut mit Tube/Bus zu erreichen.

Wenn die Englischkenntnisse gut genug sind, dann könnte man auch ins Kino gehen. Hierbei ist zu beachten, dass das veo zum Beispiel teurer ist, als das Odeon, bei welchem man mit einem Studiausweis ungefähr 6 Pfund bezahlt.

Mein Highlight stellen auf jeden Fall die Märkte dar, da diese eine unglaubliche Vielfalt zu bieten haben und (natürlich ganz wichtig) das vor allem im kulinarischen Bereich!
So gut wie jedes Mal wenn einer von uns Besuch von zu Hause hat, gehen wir zum Beispiel zum Camden Market, da es hier einfach die ausgefallensten Geschäfte und auch Menschen gibt.

 




Eine weitere Möglichkeit wäre der Borough Market, welcher sich aber nur auf Essen und Trinken spezialisiert. Auch dieser ist meiner Meinung nach einen Besuch wert, da er einer der älteste Märkte Londons ist und daher sehr viel Charme besitzt.

 




 
 
schön deutsche
Tütengerichte
 


 
Und jetzt kommen wir natürlich zum wichtigsten Part: dem Essen!
 
 





 
 
Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten, aber das sind die Dinge, die meine Freunde und ich während der kälteren Monate gemacht haben. Es steht aber noch einiges auf unserer to-do Liste und wer weriß, vielleicht bekommt ihr dann ja auch was davon zu sehen :)
 
Peace out!

14. März 2016

Alles rundherum ums Au Pair - Part 2

Halli Hallo,

Heute geht es mal wieder um meinen Beruf als Au Pair hier in London.
Einiger der Fragen, die man sich vor der Abreise so stellt, habe ich im ersten Teil beantwortet. Heute werde ich diese weiterführen und noch ein wenig genauer darauf eingehen, was einen hier vor Ort so beschäftigt.
Und falls es dich interessiert, wie ich vor einen halben Jahr meinen ersten Tag hier verbracht und empfunden habe, dann kannst du dir gerne diesen Post durchlesen!


Ist der Besuch einer Sprachschule unbedingt nötig?

Ach pipapo! Ich war auch bei keiner Sprachschule und würde behaupten, dass mein Englisch trotzdem ganz gut ist. Dies war es allerdings auch schon zu Schulzeiten und wäre das nicht so gewesen, wäre ich auch zu einer Sprachschule gegangen. Aber soweit wie ich das von allen mitbekomme, sind Deutsche meist sehr gut im Englischen, weshalb man sich da keine Sorgen machen muss.
Ein Punkt, welcher allerdings für die Sprachschule spricht, ist das Kindergeld. Dieses kriegt man nur, wenn man nachweisen kann, dass man sich 10 Stunden wöchentlich in irgendeiner Art und Weise weitergebildet hat - ich hätte also auch Mandarin lernen können!
Außerdem knüpft man in bei dem Besuch von Kursen meist Kontakten, welches ebenfalls vorteilhaft ist, wenn man gerade erst hierher gekommen ist.
Sagen wir es so: Der Besuch einer Sprachschule bietet so gut wie nur Vorteile. Ich hatte nur einfach keine Lust und wollte meine Zeit in andere Dinge investieren - ob das schlau war oder nicht, darüber lässt sich streiten. Ich bin aber nach wie vor glücklich über meine Entscheidung!

Wie viel Geld verdiene ich pro Woche und reicht es aus?

Ich persönlich arbeite als normales Au Pair, es gibt jedoch noch die Möglichkeit des Au Pair Plus und Mother's Help. Diese unterscheiden sich in der Anzahl der Arbeitsstunden und somit natürlich auch in der Bezahlung, welche von Land zu Land, und Organisation zu Organisation variieren kann. Ich arbeite 25-30 Stunden pro Woche und bekomme jeden Freitag ein Gehalt von £ 80, also momentan ca. 103 Euro.
Und ja, es reicht aus. Allerdings nicht, wenn man jede Woche shoppen, ins Kino gehen oder sonstige fancy Sachen machen möchte - dafür müsste ich dann ein wenig sparen. Aber alles in allem kann ich mich keinesfalls beschweren :)

War ich zwischendurch zu Hause und würde ich es empfehlen?

Als ich hierher kam, dachte ich eigentlich, dass ich 10 Monate in England blieben würde - ohne jegliche Pause. Allerdings hatten meine Freunde sich alle dazu entschieden, über Weihnachten nach Hause zu fahren und meine Gastfamilie wollte auch in den Urlaub, also was soll ich hier alleine? Außerdem wollte ich meine Familie schon seeeehr gerne wiedersehen, auch wenn ich überhaupt kein Heimweh hatte. Aber ganz ehrlich? Zu Hause ist es eben immer am schönsten, vor allem zu einer Zeit wie Weihnachten.
Und es war die perfekte Entscheidung für mich :) Ich werde auch definitiv noch mindestens ein Mal nach Deutschland fliegen, da mein Bruder im Mai heiratet. Natürlich muss jeder für sich selbst wissen, ob er damit umgehen kann, sich nochmal von Familie und Freunden zu verabschieden oder ob ein Wiedersehen alles nur noch schlimmer macht. Mir hat es hingegen sehr gut getan - einfach mal aus dem Au Pair-Alltag raus und Zeit mit den Menschen verbringen, die einem einfach gut tun.

Habe ich Heimweh oder würde ich noch ein Jahr dranhängen?

Nein, ich habe kein Heimweh und nein, ich würde nicht noch ein Jahr hierbleiben. Reisen könnte ich schon noch, aber nicht noch einmal so lange an einem anderen Ort leben - zumindest nicht jetzt. Der Alltag als Au Pair kann schon eintönig sein und ich fühle mich manchmal ein wenig so, als würde ich nur im Kreis laufen. Mein Englisch verbessert sich nicht mehr merklich und ich gehe nicht zur Schule - ich brauche dieses Lernen allerdings sehr, wie ich hier gemerkt habe. Ein paar Monate ohne Schule/ Arbeit sind wundervoll, aber zu lange könnte ich das (vorerst) glaube ich nicht.

Würde ich diesen Job weiterempfehlen?  

Also natürlich kommt es immer total auf einen selbst an: trifft man gerne neue Menschen, mag Kinder, möchte eine andere Sprache lernen und eine neue Kultur erleben, ist generell ein eher offener Mensch und bekommt nicht allzu schnell Heimweh  - dann ja.
Denn Au Pair sein bedeutet nicht nur, die ganze Zeit mit Kindern zu arbeiten, sondern auch seine Freizeit aufregend zu gestalten und dieses gap year so gut wie möglich zu nutzen :)
Also ja, ich würde diesen Job weiterempfehlen. Man lernt so viele neue Dinge über andere Menschen, Kulturen und vor allem über sich selbst.


So, das war es dann auch schon für heute. Hoffentlich konnte irgendwer sich mit diesen Fragen identifizieren und etwas mit meinen Antworten anfangen. Falls mir noch weitere wichtige Punkte einfallen, dann kommt natürlich noch ein weiterer Post!

xx

4. März 2016

Alles rundherum ums Au Pair - Part 1

Hallo meine Lieben!


Mir ist vor kurzem aufgefallen, dass ich eigentlich so gut wie alles auf meinem Blog nur mit meiner Freizeit zu tun hat, aber nicht mit meinem tatsächlichen Job als Au Pair.
Deshalb habe ich mich heute entschieden einige Fragen zu beantworten, die ich selbst vor (heute tatsächlich) 6 Monaten hatte. Also falls du auch vorhaben solltest als Au Pair im Ausland zu arbeiten, dann kann ich dir hoffentlich ein bisschen weiter helfen :)

Warum überhaut Au Pair?

Hauptgrund Nummer eins war, dass ich vor meinem Studium unbedingt noch etwas von der Welt sehen wollte, denn wann sonst bekommt man nochmal die Chance für ein ganzes Jahr abzuhauen? 
Grund Nummer zwei stellt die Sprache dar, denn ich wollte unbedingt fließend Englisch sprechen, um mich einerseits mit Menschen aus aller Welt verständigen zu können und mich andererseits auf mein Studium vorbereiten. (Ich wollte zu diesem Zeitpunkt noch International Management studieren.).
Außerdem ist der Job als Au Pair die perfekte Gelegenheit die Mentalität des Landes kennenzulernen, da man bei einer Gastfamilie wohnt und somit die Leute und deren Alltag kennenlernt. Man bekommt also die Chance in einem fremden Land zu leben (und vielleicht hat man sogar das Glück in der Hauptstadt zu landen) und muss nicht mal wirklich was bezahlen - außer natürlich die Programmkosten, Versicherung und Flug.
Ich hoffe ihr habt nicht erwartet, dass es mir nur um die süßen, kleinen Kinder geht :D Aber natürlich haben diese auch eine Rolle gespielt, da mir die Arbeit mit Kindern in Mexiko sehr viel Spaß gemacht!
Ich für meinen Teil liebe es einfach Leute aus verschiedenen Ländern und Kulturen kennenzulernen und deshalb war der Job als Au Pair für mich ziemlich ideal.

Mit welcher Organisation bin ich hier und bin ich zufrieden?

Angemeldet habe ich mich damals bei iSt Sprachreisen, welches eine Organisation ist, die in der Schweiz, Österreich und Deutschland vertreten ist. Dieser habe ich dann auch all meine Unterlagen zukommen lassen, welche im Endeffekt eine ganze Mappe umfassten. Darunter waren zum Beispiel ein Lebenslauf, Motivationsschreiben, Brief an meine Gastfamilie, Kopie vom Personalausweis, Zeugnis und Führerschein, Gesundheitscheck, eine Collage mit Bildern von Familie/Freunden und natürlich Kleinkindern, etc. Aber wenn du genau wissen möchtest, was du alles brauchst, dann schau einfach auf der Seite deiner favorisierten Organisation vorbei.
Zurück zu meiner deutschen Organisation! Mit dieser hatte ich im Endeffekt ehrlich gesagt relativ wenig zu tun, da diese nur als Vermittler zwischen dir und deiner englischen Organisation fungiert. Sobald meine Unterlagen von iSt auf Vollständigkeit gecheckt wurden, schickten sie diese weiter an meine zweite Organisation: heavenly au pairs.
Jetzt aber wieder zur eigentlichen Frage: Bin ich zufrieden? Jein.
Meine Daten wurden schnell an Familien verschickt und ich bekam auch viele Vorschläge für mögliche Gastfamilien - also Pluspunkt an dieser Stelle!
Auch das Skype Interview, welches jedes Au Pair mit heavenly führen muss, bevor es vermittelt werden kann (hier werden zum Beispiel die Englischkenntnisse geprüft oder letzte Fragen geklärt), gab mir noch einmal die Sicherheit, dass das was ich mache tatsächlich das richtige ist.
Was ich allerdings weniger gut fand, war die Tatsache, dass ich mich innerhalb von 3, vielleicht 4, Tagen entscheiden musste, ob ich in die Familie P. gehen möchte. Sie waren, und sind bis heute, die einzige Gastfamilie, mit der ich geredet hatte - also keine Möglichkeit für mich, verschiedene Familien zu vergleichen und Erfahrungen zu sammeln. Das ich so wenig Zeit hatte, lag daran, dass meine Gastfamilie wenig später in den Urlaub gefahren ist und vorher ihr zukünftiges Au Pair finden wollte, also da kann die Organisation nichts für. Allerdings hat diese mir einfach kein gutes Gefühl gegeben und ich habe mich ein wenig unter Druck gesetzt gefühlt. Denn es hieß ich solle mich schnellstmöglich entscheiden, da die Familie P. sonst nächste Woche neue Leute interviewt. Hier hätte ich mir aufmunternde Worte gewünscht, statt "Nächste Woche will die Familie dich nicht mehr, also entscheide dich jetzt oder du hast Pech gehabt. Ach und die anderen Familien, denen wir deine Bewerbung geschickt haben, zeigen kein Interesse. Ist doch aber auch egal, da die Familie P. dich haben will." Ich habe mich so gefühlt als hätte ich nicht wirklich eine Wahl und ich würde vielleicht keine andere Gastfamilie finden.
"Everything happens for a reason" passt also hier vielleicht ganz gut, denn wer weiß, vielleicht wäre ich sonst in einer anderen Gastfamilie gelandet und das kann und will ich mir jetzt beim besten Willen nicht vorstellen!

Kann ich auch alleine versuchen eine Familie zu finden oder muss ich das mit einer Organisation machen?

Wenn du nicht mit einer Organisation nach England gehen möchtest, dann kannst du deine Gastfamilie auch auf eigene Faust suchen. Dies stellt in England weder ein Problem noch eine Seltenheit dar, so hat zum Beispiel einer meiner Freunde seine Familie über AuPairWorld gefunden und ist sehr zufrieden.
Solltest du beispielsweise nach Neuseeland wollen, dann würde ich definitiv nicht versuchen alles selbst zu erledigen. So bietet eine Organisation in vielerlei Hinsicht einfach Sicherheit und nimmt einem einiges an Arbeit ab - Visum, Suche der Gastfamilie, Buchung deines Fluges und natürlich auch die Vermittlung an eine neue Familie, wenn es mit der ersten nicht klappt. Außerdem bringt deine Organisation dich in den meisten Fällen mit anderen Au Pairs in Verbindung, welches meiner Meinung nach einige Sorgen nimmt, da man so weniger Angst davor hat später ganz alleine am anderen Ende der Welt zu sein. 

Wann habe ich mich beworben und wann habe ich meine Gastfamilie gefunden?

Meine Bewerbung habe ich tatsächlich erst kurz vor meiner Ausreise nach Neuseeland abgeschickt, also ich würde mal so behaupten Anfang Juni. Angefangen mit den Vorbereitungen, also zusammensuchen meiner Dokumente und Unterlagen, ungefähr einen Monat vorher. War dann im Endeffekt vielleicht doch alles ein bisschen kurzfristig, da ich im September gerne meinen Job als Au Pair anfangen wollte. Für mich hat am Ende alles trotzdem perfekt funktioniert, da ich meine Gastfamilie dann tatsächlich schon Anfang Juli fand. Lucky me!
Die meisten Au Pairs bewerben sich allerdings schon im Frühjahr, also Februar/März. Aber auch hier kommt es natürlich darauf an, in welches Land du willst und bei welcher Organisation du bist, da man z.B. für England kein Visum braucht und auch sehr kurzfristig günstige Flüge findet.

Wie weiß ich, ob es die richtige Gastfamilie ist? 

Manche reden von diesem einen Gefühl, welches man hat, wen man mit der richtigen Familie spricht. Ich kann da allerdings nicht viel zu sagen, da ich nur mit einer Familie gesprochen habe und so nicht verschiedene Familien vergleichen konnte.
Ich fand meine Gastfamilie einfach sympathisch und unser erstes (und auch einziges) Gespräch ging eine dreiviertel Stunde ohne irgendwelche komischen Pausen oder ein seltsames Gefühl. Am Ende hat meine heutige Gastmama mir dann auch direkt gesagt, dass sie mich gerne als ihr Au Pair hätten und das ist natürlich unglaublich schön zu hören! Falls ihr aber "dieses eine Gefühl" auch nicht habt, dann überlegt euch doch einfach wie es ist, wenn ihr Leute im echten Leben neu kennenlernt. Denn da merkt ihr ja auch nach einer sehr guten Zeit, ob die Chemie stimmt oder nicht. Also keine Angst, das klappt schon alles!

Wie viele Kinder betreue ich und wie alt sind sie?

Ich habe zwei Gastkinder, einen Jungen und ein Mädchen. Jamie ist 10 und Natasha ist 8 und ich muss jetzt einmal kurz von ihnen schwärmen und euch sagen, wie gerne ich sie habe. Ich bin mir sicher, dass in vier Monaten ein sehr tränenreicher Abschied auf dem Programm stehen wird...

Ist mein Englisch gut genug?

Also natürlich hängt es auch davon ab, was deine Organisation und danach vor allem deine Gastfamilie verlangt. Aber um sich erstmal zu bewerben, muss dein Englisch definitiv nicht perfekt oder schon flüssig sein. Denn im Endeffekt geht man doch eigentlich in ein anderes Land um die Sprache zu lernen, oder? Was natürlich schon vorhanden sein muss, ist ein Standartvokabular und ein paar Basics, um sich überhaupt verständigen zu können. Aber solange ihr im Englischunterricht das kleinste bisschen aufgepasst hat, werdet ihr absolut kein Problem haben! Das man nicht immer alles zu 100% versteht ist völlig normal, immerhin ist Englisch nicht unsere Muttersprache, also einfach nochmal nachfragen, wenn man was nicht verstanden hat.

Werde ich Freunde finden?

Ja, definitiv! Wie schnell hängt natürlich einerseits mit deinem Charakter und andererseits mit der Stadt zusammen, in der du wohnst. So würde ich mal behaupten, dass es in London nichts leichteres gibt, als neue Freunde zu finden, da es unfassbar viele Au Pairs gibt, die natürlich auch nach Freunden suchen :) Aber auch in anderen Städten gibt es viele Au Pairs und da die Organisationen sowieso meist Listen mit allen Kontakten verschicken, ist es total einfach jemanden anzuschreiben und nach einem Treffen zu fragen.

Welche Gastgeschenke habe ich mitgebracht?

Für meine Gastmama hatte ich ein Kochbuch mit deutschen Rezepten gekauft - auf Englisch versteht sich! Hat sie allerdings bis heute noch nichts draus gekocht :D Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich zu 90% der Zeit diejenige bin, die kocht.
Selbstverständlich hatte ich für meinen Gastpapa drei verschiedene, deutsche Biersorten, die er scheinbar auch sehr gerne mochte :)
Die Kinder bekamen deutsche und neuseeländische Schokolade, welche ich auch vor kurzem wieder aus Deutschland mitbrachte, da sie diese so gerne mochten.
Außerdem hatte ich noch Pralinen aus einem Laden in unserer Nähe gekauft, welche für meine beiden Gasteltern waren.
Und das war's auch schon! Man muss seine Gastfamilie ja nun nicht mit Geschenken überschütten und ich denke vor allem Dinge, welche für das eigene Land typisch sind, kommen immer gut an :)


Das war also die Fragen, die ich mir gestellt hatte, als ich noch in Deutschland war. Im nächsten Teil geht es dann um die Gedanken, die eher aufkommen, wenn man schon im Ausland ist und vielleicht einige Zeit bei der Familie wohnt.
Ich hoffe, ich konnte irgendwem ein paar Fragen beantworten oder ein wenig die Nervosität/ Angst nehmen - ihr werdet sehen, im Endeffekt stellt sich immer heraus, dass die meisten Zweifel vollkommen unbegründet waren :)

xx